Dolomiten-Durchquerung 2022

Vom Brenner-Pass über Cortina d’Ampezzo nach Treviso (3 Tage)

Gesamtroute

Aus Zeitgründen und um schneller in den Genuss des südtiroler und italienischen Flairs zu kommen, startete ich meine Tour am Brenner-Pass. Dort kann man gut parken und nach der Tour kommt man mit dem Zug wieder gut zurück zum Fahrzeug. Über das Pustertal und die Plätzwiese fuhr ich nach Cortina d’Ampezzo. Vom Lago di Cadore ging es über Belluno und den Passo San Boldo bis kurz vor Treviso.

Tag 1: Brenner-Pass > Sterzing > Franzensfeste > Pustertal-Radweg > Bruneck > Olang > Pragser Wildsee > Schmieden

Aufgrund des Starts am Brenner-Pass verlief die Strecke tendenziell bergab. Erst zum Ende hin ging es längere Zeit bergauf und der Pragser Wildsee liegt dann sogar etwas höher als der Brenner.

Die Rad- und Forstwege waren gut ausgebaut, mit dem Verkehr kam ich kaum in Berührung. Die Brenner-Radroute bis Franzensfeste und danach der Pustertal-Radweg entlang des Flusses Rienz ziehen sich aber auch. Da freut man sich am Ende auf den Anstieg zum Pragser Wildsee.

Unterwegs durchquerte ich das schöne Sterzing, die Festung Franzensfeste, Bruneck und die drei Teilgemeinden von Olang. Da wurden Erinnerungen an Skiurlaube in jungen Jahren am Kronplatz wach. Leider hat der Tolder-Club inzwischen geschlossen.

Schließlich tauchte ich in den Naturpark Fanes Sennes Prags ein. Der Pragser Wildsee und die umgebenden gewaltigen Bergmassive waren das Highlight an Tag 1 der Tour. Deshalb sind es an diesem Tag auch 117 Kilometer geworden, denn ich wollte den ersten Tag unbedingt am Pragser Wildsee abschließen.

An den vielen Kilometern erkennt man aber auch, dass die Tagesroute bergmäßig keine große Herausforderung darstellte. Die 1.500 Höhenmeter waren gut verteilt und erst durch den Anstieg zum Pragser Wildsee kam noch einiges hinzu. Vom Pragser Wildsee bin ich wieder nach Schmieden abgefahren.

In der Nacht erwischte mich ein heftiges Gewitter mit Hagel. Wer lieber in einem Hotel übernachten möchte, dem empfehle ich den Gasthof Huber, www.gasthof-huber.it. Dort war ich am nächsten Morgen zum Frühstück.

Vom Brenner nach Prags

Video: Vom Brenner-Pass zum Pragser Wildsee

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Tag 2: Schmieden > Plätzwiese > Strudelkopf > Schluderbach > Cortina d’Ampezzo > Bahntrassen-Radweg > Lago di Cadore

Nach dem Frühstück im Gasthof Huber in Schmieden bin ich den Forstweg Richtung Plätzwiese gefahren. Man kann auch die parallel verlaufende geteerte Straße nutzen. Unterwegs war der Hang abgerutscht und der Weg unterbrochen. Davon stand im Tal nichts. Mit Fahrrad war das zu schwierig zu überwinden. Ich hatte aber keine Lust, zurückzufahren. Deshalb habe ich die Stelle zunächst ohne Fahrrad überquert und festgestellt, dass 50 Meter oberhalb ein Weg verläuft. Also habe ich das Fahrrad 50 Meter durch den Wald nach oben getragen. So konnte ich die Fahrt auf der geplanten Route fortsetzen.

Nach der Mautstelle am Hotel Brückele ging es in gut fahrbaren Serpentinen bergauf. Erst kurz vor dem Berggasthof Plätzwiese war der Weg wieder geschottert.

Von der Plätzwiese ging es noch kurz weiter bis zur Dürrensteinhütte. Unterwegs fiel der Blick immer wieder auf den gewaltigen Monte Cristallo, den höchsten Berg der Umgebung mit 3221 m.

Links von der Dürrensteinhütte führte ein zum Teil schwieriger Schotterweg hinauf zum Strudelkopf. Profis fahren mit dem Fahrrad bis zum Gipfel des Strudelkopf. Ich habe das Mountainbike auf halbem Weg stehen gelassen und bin den restlichen Weg zum Gipfel gewandert. Man kann auch komplett hochschieben und dann wunderbar abfahren. Egal wie, der Strudelkopf ist ein absolutes must-do. Erst wenn man das Gipfelkreuz erreicht und auf die andere Seite schauen kann, fällt der Blick auf die beeindruckenden Drei Zinnen. Der Rundumblick ist fantastisch. Nur der Grand Canyon hat mich bisher mehr beeindruckt.
Vor den Drei Zinnen liegt der Monte Piana. Auf dem Plateauberg gibt es einen historischen Rundweg mit Schauplätzen aus dem 1. Weltkrieg. Ausgangspunkt für die Wanderung auf den Monte Piana ist der Lago d’Antorno bei Misurina.

Zurück an der Dürrensteinhütte folgte die lange Abfahrt nach Schluderbach im Höhlensteintal. Dort bin ich gleich nach rechts, also nach Süden, Richtung Cortina d’Ampezzo abgebogen. Ich empfehle jedoch, zunächst einen 7 km-Abstecher (hin und zurück) nach links, also nach Norden, zu unternehmen. Vorbei am Dürrensee erreicht man den 3-Zinnen-Blick an der SS51, die einzige Stelle, an der die Drei Zinnen (Tre Cime di Lavaredo) vom Tal aus zu sehen sind. Nach diesem schönen Abstecher geht es weiter nach Süden. Wer es etwas schwieriger, aber auch etwas idyllischer haben möchte, fährt nicht über die SS51 sondern ab Schluderbach über die SP49 zum Lago di Misurina und über die SP48 nach Cortina.

Egal welchen Weg man nach Cortina wählt, Straßenabschnitte lassen sich aber jetzt nicht mehr vermeiden. In Cortina d’Ampezzo habe ich mir im Zentrum einen Eindruck von dem bekannten Wintersportort verschafft.

Südlich von Cortina d’Ampezzo werden so klangvolle Berge wie der Antelao und der Monte Pelmo passiert. Wer einen Bike&Hike-Zusatztag einlegen möchte, kann 23 Kilometer südlich von Cortina nach Cibiana di Cadore und zum Passo Cibiana fahren (ca. 2,5 Stunden). Dort startet eine schöne Wanderung auf den Monte Rite, wo sich das Messner Mountain Museum Dolomites befindet.

Auf dem Bahntrassen-Radweg beziehungsweise dem E1 ging es weiter zum Lago di Cadore. An der Abzweigung nach Süden Richtung Venedig bin ich zunächst vorbeigefahren, denn das Ziel war der Campingplatz am Lado di Cadore, der den Fluss Piave aufstaut. Der Campingplatz war jedoch geschlossen und ich musste mir einen anderen Schlafplatz am See suchen.

Auch am zweiten Tag waren es wieder über 80 km und dafür moderate 1450 Höhenmeter.

Von Prags zum Lago di Cadore

Video: Vom Pragser Tal zum Lago di Cadore

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Tag 3: Lago di Cadore > Belluno > Passo San Boldo > kurz vor Treviso

Vom Lago di Cadore musste ich erst ein Stück zurückfahren, um auf den Radweg I4 Richtung Venedig zu gelangen.

Nach 50 Kilometer erreichte ich Belluno. Am zentralen Platz fand ich das nette Goppion Café, wo ich erst einmal das Frühstück nachholte.

Je weiter es nach Süden ging, desto häufiger war es erforderlich, auf der Straße zu fahren, zum Glück zumeist Nebenstraßen. Die Radwege sind hier zum Teil noch im Bau und einige Tunnel enthalten noch Schienen, müssen also erst noch in Bahntrassenradwege umgebaut werden.

Das letzte Highlight der dreitägigen Route war dann der Passo San Boldo. Der Anstieg von Norden ist sehr moderat. Auf der Südseite ging es über enge Kehren und mehrere Tunnel bergab Richtung Treviso. Ab hier gab es kaum noch Radwege. Es wäre besser gewesen, gleich den nächsten Bahnhof in Conegliano anzufahren und von dort mit dem Zug zurück zum Brenner zu fahren (Über Treviso, Vicenza, Verona).

Leider habe ich mich entschieden, nach Treviso zu fahren, um am Abend noch die Altstadt zu besichtigen. Am nächsten Tag sollte es dann nach Padua gehen und erst von dort zurück zum Brenner. Auf dem Weg nach Treviso verlor ich jedoch einen Teil meiner Ausrüstung. Die ganze Horrorgeschichte habe ich in einem eigenen Beitrag abgehandelt.

Vom Lago di Cadore zum Passo San Boldo

Video: Vom Lago di Cadore zum Passo San Boldo

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YouTube-Playlist (alle 3 Tage)

Verbesserungsvorschläge:


Wie wäre es mit einer Reise nach Las Vegas und zum Grand Canyon?

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