Mailand

Was für eine schöne Stadt

Von Desenzano fuhren wir etwa 90 Minuten mit dem Zug nach Milano Centrale. Das funktionierte einwandfrei. Unterwegs fiel der Blick auf die schneebedeckten Bergspitzen der südlichen Alpen. Möglicherweise waren da auch ein paar Schweizer 4000er dabei.
In Mailand kauften wir gleich Tagestickets für die Metro, die mit 7 Euro sehr preiswert waren. Zwar wollte ich schon immer einmal Mailand kennenlernen, die Stadt war zu Beginn der Rundreise aber nicht wirklich eingeplant. Ich hatte mich nur auf Süditalien vorbereitet. Und so habe ich im Internet einfach nach den Top-Sehenswürdigkeiten von Mailand gesucht. Diese haben wir dann im Eiltempo abgearbeitet.
Erstes Ziel mit der Metro war der Mailänder Dom. Die Tickets hatte ich zuvor bereits online gekauft (https://ticket.duomomilano.it/en/), um uns eine mögliche Warteschlange zu ersparen. Der Duomo ist ein architektonisches Schmuckstück. Der helle Marmor blendet in der Sonne. Allein die schiere Größe der gotischen Kirche, die 157 Meter lang ist, ist atemberaubend. Nur der Petersdom ist in Italien größer. Kein Wunder, dass sich die Bauzeit über sechs Jahrhunderte erstreckte.
Neben dem Dom befindet sich die Galleria Vittorio Emanuele II, eine riesige Galerie mit hochpreisigen Modegeschäften. Wenn man durch die Galerie hindurchgeht, gelangt man zur La Scala, dem berühmten Opernhaus (Teatro alla Scala). Von außen ist die Oper recht unscheinbar. Die Tour durch das Opernhaus und das Museum war den Eintrittspreis jedoch wert. Der Blick auf die sechsstöckigen weinroten Logen ist fantastisch und ich hatte die Aufführung des Gefangenenchors aus Nabucco im Ohr, war die Scala doch Schauplatz im dritten Teil der Sissi-Filme. Wir wollen unbedingt wiederkommen und eine Opernaufführung besuchen.
Der weitere Weg durch Mailand war etwas planlos, denn ich hatte wenig Zeit, mich auf die Stadt vorzubereiten. Zum Glück konnten wir immer mit der Metro hin- und herfahren, so dass die Reihenfolge der Besichtigungen nicht ganz so wichtig war.
„Das Abendmahl“ von Leonardo da Vinci haben wir leider nicht zu Gesicht bekommen. Es befindet sich an der Nordwand des Speisesaals im Kloster neben der Kirche Santa Maria delle Grazie. Allerdings waren die Tickets für diese einmalige Sehenswürdigkeit seit Tagen ausverkauft.
15 Euro Eintrittspreis sind aber auch heftig. Im Louvre von Paris kann man für sein Eintrittsgeld neben der Mona Lisa wenigstens noch ein ganzes Museum besichtigen, hier zahlt man den Eintrittspreis für ein einziges Gemälde! Etwas verrückt ist das schon. Wie dem auch sei, die Entscheidung wurde uns ohnehin abgenommen. Der Baustil der nebenan befindlichen Kirche Santa Maria delle Grazie war allerdings beeindruckend. Erstaunlicherweise konnten wir an der Klostertüre kaum Touristen entdecken. Das passte nicht zu der Feststellung, dass die Tickets ausverkauft waren.
Besonders gut gefallen hat uns das Navigli-Viertel, das an Amsterdam oder Venedig erinnert. Als Navigli werden die dortigen Kanäle bezeichnet, die bereits in der Antike als Verkehrswege entstanden. Am Naviglio Grande ließen wir uns auf einen Kaffee nieder und beobachteten die Szenerie. Leider hatten wir nicht mehr Zeit. Die Abendstimmung und der Sonnenuntergang hinter dem Kanal müssen fantastisch sein.
Weiterhin durchquerten wir den Hof des Castello Sforzesco, an dessen Gestaltung auch Leonardo da Vinci mitgewirkt hat, und den dahinterliegenden riesigen Simplon-Park, an dessen Ende sich der Triumphbogen von Mailand befindet. Der 25 Meter hohe Arco della Pace (Friedensbogen) wurde unter Napoleon errichtet und sollte als Eingangstor der Stadt und für den Sieg über Italien stehen. In den frühen Abendstunden war der Triumphbogen in ein mystisches Licht eingetaucht.
Als Fußballfan durfte auch ein Besuch des Stadions San Siro nicht fehlen, der Heimat von Inter Mailand und des AC Mailand (früher Meazza-Stadion). Hier gewann die Deutsche Fußball-Nationalmannschaft 1990 auf dem Weg zum WM-Titel das Halbfinale gegen England im Elfmeterschießen.
Neben der modernen Metro fahren durch Mailand auch alte Straßenbahnen. Zum Teil befinden sich in den Waggons noch nostalgische Glühlampen. Deshalb sollte man in Mailand mindestens einmal in eine der klapprigen Straßenbahnen einsteigen.
Für das Künstlerviertel Brera hatten wir kaum noch Zeit und neben dem Dom der Palazzo Reale, wo auch Napoleon Bonaparte wohnte, ging irgendwie an uns vorbei. Das Modeviereck Quadrilatero della Moda haben wir erst gar nicht geschafft. Ein Tag ist für Mailand einfach zu wenig. Eines ist deshalb sicher: Wir werden wieder kommen. Die Stadt ist mehr als eine Reise wert.


Wie wäre es mit einer Reise nach Las Vegas und zum Grand Canyon?

Ich nutze keine Cookies aktiv. In die Webseite ist jedoch ein YouTube-Video eingebunden. Es kann sein, dass YouTube Cookies verwendet. Nur aus diesem Grund erfolgt diese Cookie-Abfrage.